Warum Führungspersonen Fähigkeiten von Mitarbeitenden systematisch bewerten und visualisieren sollten.
- Joel Lachat
- 21. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Mai
„Mein Mitarbeiter macht einen guten Job, ich muss ihm nun aber sagen, wo er sich noch verbessern muss. Das Problem: Er hat ein schlechtes Selbstwertgefühl. Gerne würde ich ihm helfen dieses zu steigern, doch muss ich ihm nun auch sagen, was nicht gut läuft. Ich bin deshalb im Klintsch. Wie soll ich vorgehen?“, Sara
So ähnlich klang es bei Sara, als wir über ihr Marketingteam sprachen. Als Teamleiterin einer mittelgrossen Firma ist sie für einige Mitarbeitende verantwortlich – darunter auch Jonas, ein junger Content & Campaign Manager. Dynamisch, zuverlässig, immer mit neuen Ideen. Doch wenn es um vernetztes und strategisches Denken geht, müsste er noch etwas zulegen. Ich habe Sara empfohlen die zentralen Fähigkeiten von Jonas systematisch festzuhalten. Weiter ausholen als nötig?
Gründe für eine systematische Visualisierung und Bewertung von Fähigkeiten
Gemeinsam mit Sara haben wir uns entschieden die zentralen Fähigkeiten von Jonas aufzulisten, zu bewerten und anhand eines Spider-Charts zu visualisieren. Wir wählten diese Vorgehensweise weil:
Durch die systematische Darstellung der zentralen Fähigkeiten, die Jonas als Content & Campaign Manager zeigen muss, erhält Sara als Führungsperson ein ganzheitlicheres Bild von Jonas's Arbeit.
Die Visualisierung hilft ihr zur Emotionskontrolle, denn sie sieht innerlich immer den Spider-Chart voller Fähigkeiten. Sie ist dadurch weniger fokussiert auf die Schwächen von Jonas. Speziell in Situationen, wo die Schwächen sichtbar werden, hilft diese Visualisierung ihr heute immer noch.
Vier von fünf zentralen Fähigkeiten hat Jonas im Griff. Das gibt beiden das gute Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Gezielt und stärkenbasiert kann so geführt, bzw. gearbeitet werden.
Sara hat dank der Auseinandersetzung mit den zentralen Fähigkeiten herausgefunden, dass Jonas mehr Fokus auf crossmediale Impact-Ketten legen sollte. Dadurch hat sie ein präzises Führungsinstrument erhalten um Jonas auf seinem Entwicklungsweg zu begleiten.
Jonas fühlt sich durch Sara's individueller Führung unterstützt, wertgeschätzt und motiviert etwas zu lernen.
Wie sind wir konkret vorgegangen?
Ich beginne nochmals mit der Aussage:
„Mein Mitarbeiter macht einen guten Job, ich muss ihm nun aber sagen, wo er sich noch verbessern muss. Das Problem: Er hat ein schlechtes Selbstwertgefühl. Gerne würde ich ihm helfen dieses zu steigern, doch muss ich ihm nun auch sagen, was nicht gut läuft. Ich bin deshalb im Klintsch. Wie soll ich vorgehen?“, Sara
Ich habe Sara darauf hingewiesen, warum es sinnvoll ist Fähigkeiten systematisch festzuhalten und zu visualisieren. Sara war motiviert – aber schon der erste Schritt stellte sich als Hürde heraus: Welche Fähigkeiten sind überhaupt entscheidend für die Rolle von Jonas? Sie hatte zig Begriffe im Kopf – von SEO-Kompetenz über Kreativität bis hin zu Projektmanagement. Doch welche fünf sind wirklich entscheidend? Gemeinsam mit ChatGPT haben wir dann die fünf zentralen Fähigkeiten herauskristallisiert.
„Welche fünf Fähigkeiten sind am wichtigsten für einen Content- & Campaign-Manager in einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitenden, das hochwertige Premium-Schokolade herstellt?"
Ganzer Prompt: Welche fünf Fähigkeiten sind am wichtigsten für eine Content- & Campaign-Managerin in einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitenden, das hochwertige Premium-Schokolade herstellt? Berücksichtige dabei verschiedene Bewusstseinsebenen im Sinne von Spiral Dynamics (z. B. leistungsorientiert, menschenzentriert, systemisch), um eine ganzheitliche Antwort zu erhalten, die sowohl operative Exzellenz als auch strategische und kulturelle Wirkung einbezieht.“
Die Antwort war augenöffnend:
Sinnstiftendes Storytelling → Die Fähigkeit, Geschichten zu entwickeln, die nicht nur Produkte verkaufen, sondern Emotionen, Werte und den Purpose der Marke transportieren. Er verbindet damit Herkunft, Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und Genuss auf eine tiefere Weise – von der Kakaobohne bis zur Lieblingsschokolade im Regal.
Strategische Kampagnenplanung mit Weitblick → Er denkt in Impact-Ketten, nicht nur in Reichweitenzahlen: Welche Kampagne löst welche Bewegung aus – intern wie extern? Er plant crossmedial, vernetzt mit Vertrieb, Produktentwicklung und HR – und bleibt trotzdem flexibel, um emergente Chancen zu nutzen.
Empathische Zielgruppen-Kommunikation → Er kennt nicht nur Zielgruppen – er fühlt sie. Er versteht, was Menschen bewegt, was sie brauchen und wie Kommunikation Vertrauen aufbaut. Diese Fähigkeit macht ihn zur Brücke zwischen Innen (Marke) und Aussen (Markt) – besonders relevant im Premium-Bereich, wo Beziehung die Währung ist.
Datenkompetenz & Wirkungsmessung → Er kann Wirkung sichtbar machen – nicht nur in Klicks und Conversions, sondern auch in Engagement, Markenvertrauen und Community-Aufbau. Er kombiniert analytisches Denken mit Intuition und erkennt so Muster, die andere übersehen.
Ko-Kreation & laterales Leadership → Er führt ohne Hierarchie – durch Inspiration, Klarheit und Verbindung. In interdisziplinären Teams, mit externen Partnern oder der Community schafft er Räume für gemeinsame Gestaltung. Diese Fähigkeit ist zentral in einer Zeit, in der gutes Marketing keine Einbahnstrasse mehr ist.
Mit diesen Begriffen arbeitete Sara weiter. Sie nutzte den kostenlosen Fähigkeitenausweis und schätzte Jonas entlang der ermittelten fünf Fähigkeiten ein (Ist-Fähigkeitenstruktur) – auf einer Skala von 0 bis 5. Anschliessend gab sie die Wunschvorstellung (Soll-Fähigkeitsstruktur) ein. Das Resultat sah dann so aus:

Das Gespräch hat Sara grob vorbereitet:
Stärken anhand von Beispielen erklären
Wertschätzung zeigen in der übertroffenen Erwartung in der Ko-Kreation & lateralem Leadership
Potenziale in der strategischen Kampagnenplanung im Weitblick anhand verschiedener Situationen aufzeigen
Gemeinsame Erarbeitung von Selbstkontroll-Mechanismen
Unerwartete Blockade im Gespräch gelöst
Sara erzählte mir kürzlich, wie das Gespräch abgelaufen ist und wie es plötzlich eine unerwartete Blockade löste.
„Begonnen habe ich das Gespräch mit den Stärken, bzw. mit Beispielen, wie ich Jonas's Stärken wahrnehme. Speziell habe ich seine Fähigkeiten in der Ko-Kreation und dem lateralen Leadership betont. In diesem Bereich verblüfft er mich immer wieder. Dann habe ich ihm festgestellte Potenziale in der strategischen Kampagnenplanung aufgezeigt.“, Sara
Sie hat Jonas mit diesem Einstieg positiv abgeholt. Er habe sich verstanden gefühlt und wusste, dass Sara es nur gut mit ihm meint. Dann beschrieb sie weiter...
"Als ich ihm von den festgestellten Potenzialen in der strategischen Kampagnenplanung erzählte und ihm zeigte, wie ChatGPT diese Fähigkeit beschrieben hat, hat Jonas von sich aus gesagt, durch die Erstellung von crossmedialen Impact-Ketten bei der Kampagnen-Planung kann ich mein Potenzial gezielt entfalten. Ich war verblüfft. Er hat seine Entwicklung so selber in die Hand genommen und mir ein punktgenaues Führungsinstrument gegeben.", Sara
Diese einfache Vorgehensweise veränderte viel. Denn zum ersten Mal hatten sie eine gemeinsame Gesprächsgrundlage. Aus vagen Eindrücken wurden konkrete Fähigkeiten. Aus einem Bauchgefühl wurde ein echter Dialog. Und statt zu mutmassen, konnte Sara gezielte Rückmeldungen geben und ko-kreativ in die Zukunft blicken.
Probiere es selber - Klicke auf untenstehendes Bild und nutze den Fähigkeitenausweis kostenlos.
Was würde sich in deinem Team verändern, wenn Fähigkeiten sichtbar würden – nicht durch Bauchgefühl, sondern durch einen gemeinsamen Spiegel?
Gerne helfe ich auch dir auf dem Entwicklungsweg deines Teams, bzw. deiner Organisation.

Mein Ziel ist dein Testimonial mit dem Inhalt:
«Wie eine Akupunkturnadel, die die Entwicklung ins Fliessen bringt.»